Die älteste Apotheke von Florenz

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Apotheken, zugegeben, sind nicht unbedingt der angenehmste Ort, um seine Zeit zu verbringen. Man geht dahin, um sich die nötigen Pillen, Salben, Tropfen und Tinkturen zu holen, nimmt vielleicht noch ein Sonnenschutzöl mit und dann Ciao und auf Wiedersehen.

Allerdings gibt es eine Ausnahme: eine Apotheke, in der ich Stunde um Stunde verbringen könnte, und mit dieser Vorliebe stehe ich nicht alleine da.

Diese Apotheke findet man in Florenz und sie wurde 1221 (wirklich, kein Druckfehler…) von den Dominikanermönchen des Klosters Santa Maria Novella gegründet. Und so heißt sie auch heute noch. „Officina di Santa Maria Novella”, unweit des florentinischen Bahnhofs, der ja auch diesen Namen trägt.

Seit nunmehr 32 Jahren bin ich Kundin dieser Apotheke (ebenfalls kein Druckfehler). Wie im frühen Mittelalter ist sie noch immer Teil des Klosters, halb Geschäft, und halb Laboratorium. Die Geschichte der Heilkunst in Europa ist ja eng mit den Klöstern verbunden: Mönche und Nonnen zogen heilende Kräuter in den Klostergärten und mischten daraus Tinkturen, Tropfen und Salben für ihre Krankenabteilungen. Im Jahre 1612 öffnete die Officina ihre Pforten auch für Florentiner Bürger. Immerhin ist das auch schon 400 Jahre her.

Die Räumlichkeiten alleine sind schon einen Besuch wert. Sie liegen in einem prachtvollen Renaissance-Gebäude und erstrecken sich über mehrere Räume.

Hier findet man Cremes, Seifen und Düfte in unüberschaubarer Vielfalt. Duftende Kerzen, Raumparfums, Spezereien und andere Genüsse, Liköre und anderes Trinkbares, und sogar Lotionen und Deos für Hund und Katz’.

Noch immer werden alle Produkte ausschließlich aus rein natürlichen Zutaten komponiert und angerührt, noch immer nach den Jahrhunderte alten Rezepten der Mönche.

Auch die prachtvollen Verpackungen scheinen aus einem anderen Jahrhundert zu kommen – ich liebe diese Nostalghie!  Und dann gibt es so viele Dinge mit Geschichte und Geschichten: zum Beispiel „L’acqua della Regina“, ein Parfum, dass speziell für Katharina de Medici angefertigt wurde, die französische Königin, die ursprünglich aus Florenz stammte und sich natürlich regelmäßig ihre Pflegeprodukte aus der Officina nach Paris schicken ließ.

„Wann kommst Du denn mal wieder in die Officina?“ Erst vor ein paar Tagen rief mich meine Mutter an und wollte ihre Bestellung aufgeben. Seit Beginn meines Italienischen Lebens werde ich regelmäßig, mindestens einmal pro Jahr, in die Apotheke geschickt, um etliche Päckchen „Potpourri“ zu besorgen. Dies ist eine zauberhaft duftende Mischung aus getrockneten Blüten und Kräutern, alle aus der ländlichen Toskana. Mutter liebt es, ihr Haus mit diesem zart-molligen Duft zu verwandeln und verschenkt es auch gerne an ihre Freundinnen.

Sie finden die Officina di Santa Maria Novella in der Via della Scala 16. Sie hat täglich, auch Sonntags, von 9.30 bis 19.30 Uhr geöffnet und natürlich gibt es auch eine Website. http://www.smnovella.it.

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