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Sep 25, 2018

Pontremoli entdecken via Mund-Propaganda

Zwischen zwei Flüssen liegt die Stadt mit der “zitternden” Brücke.
Die Bar Luciano ist das Zuhause des geheimnisvollen Bianco Oro, eines toskanischen Aperitifs
Die einladende Trattoria Norina schaut auf den Fluss Magra.
Geschäftig und farbenprächtig: Der Markt von Pontremolli am Samstag morgen.
Im Caffé degli Svizzeri probiert man die besten Kuchen der Welt.
Oh, die guten Zeiten, als man noch ins Geheimtipps bekam….

Können Sie sich noch an die Zeiten erinnern, als es noch keinen Trip Advisor gab? Als man noch von richtigen Menschen und nicht von Apps und Algorithmen ins Vertrauen gezogen wurde? In verschwörerischen Tonfall, mit leiser Stimme wurden von köstlichen kleinen Restaurants, menschenleeren Nebenstraßen oder unentdeckten, malerischen Orten erzählt.

Ich hatte diese guten alten Zeiten fast vergessen, als ich zufällig in Pontremoni daran erinnert wurde. Dieses kleine Städtchen im Norden der Toskana liegt zwischen zwei Flüssen, der Magra und dem Fiume Magra. Der Name stammt von den italienischen Wörtern ponte, Brücke, und tremare, zittern, Pontremoli bedeutet somit „zitternde Brücke“.

Ich war gerade auf dem Weg nach Lucca und auf der Höhe von Pontremoli, als ich beschloss, eine Kaffeepause einzulegen. Ich überquerte eine der mittelalterlichen Brücken, schon befand ich mich direkt im Zentrum und in der Mitte des quirligen, farbenfrohen Samstag-Morgen-Marktes. Ich erstand ein Stück Ziegenkäse. Wie so oft in in Italien üblich, verwickelte mich die Marktfrau sofort in ein Gespräch, gespickt mit allerlei „Tipps“.

„Zu dieser Tageszeit sollten Sie auf keinen Fall Kaffee trinken…
– Oh, warum? Ich musste lächeln.
– Nein! Die Dame redete mit Händen und Füssen.
– Sie müssen zu Luciano’s Bar auf der Piazza. Da trinken die Einheimischen jetzt ihren Aperitivo.“

Raten Sie, was ich tat? Ich bestellte bei Luciano’s einen Bianco Oro, einen Aperitivo nach dem Geheimrezept von Roberto, dem Besitzer der Bar. Er klärte mich darüber auf, dass man Pontremoli nicht verlassen könne, ohne testaroli al pesto probiert zu haben, die Spezialität der Region Lungiana.

Nach seinen Anweisungen fand ich die Trattoria Norina, ein sympathisches kleines Lokal mit Blick auf den Fluss Magra, die Adresse ist Via Garibald 16.

Während ich mein Mittagessen genoss, telefonierte ich mit Lucca an, um die Besitzer der dortigen Villa auf mein Zuspätkommen vorzubereiten.

„Nimm Dir alle Zeit der Welt, Katharina, meinte die Vermieterin freundlich.
– Und wenn du gerade in Pontremoli bist, musst Du unbedingt ins Caffè degli Svizzeri gehen. Sie haben dort unglaubliche Süßspeisen!

Selbstredend habe ich den Rat befolgt.

 

Katharina's Italy