Wie im Wunderland: Der See von Burano

Torre di buranaccio

So muss das Paradies ausschauen – mein spontaner Gedanke, als ich den Lago di Burano zum ersten Mal besuchte. Und auch heute fühle ich noch so angesichts eines warmen, hellen Tages hier, im Herzen der Maremma.

Eine sanfte Brise weht von den Hügeln der Umgebung. Die Möwen tanzen mit den Wellen. Schildkröten in vorsteinzeitlicher Gestalt sonnen sich am Ufer. Die Luft ist geschwängert von süßen, verführerischen Düften und Aromen… eben wie im Paradies.

Ein paar Reiseführer haben für den Lago di Burano, die Formulierung „Natürliches Disneyland“ erfunden, aber das ist irreführend. Es ist ganz und gar nichts künstlich an diesem Paradies. Keine versteckten Maschinen, keine Theater-Tricks oder Täuschungen.

Nur echte Pflanzen, wirkliche Tiere und die wohlbekannten 4 Elemente.

Deshalb wurde der Lago di Burano auch als erste Landschaft Italiens vom World Wildlife Fund unter Naturschutz gestellt, und zwar bereits 1980. Er liegt unweit des trendigen Bergdorfes Capalbio in der südlichen Toskana, und sein Areal, etwa 230 Hektar, besteht hauptsächlich aus unberührten Salzsümpfen.

Der See selbst erstreckt sich über eine Fläche von 140 ha, er ist vom Mittelmeer nur durch einen langen, schmalen Dünenstreifen getrennt. Ich bin fasziniert von diesen Dünen. Man findet sie übrigens auch im Trust & Travel – Landgut Fontanile, und besonders bei Sonnenuntergang ist ein Spaziergang in diesen Dünen ein unvergleichliches Erlebnis.

In den Hecken und Büschen zwischen den Dünen tummeln sich allerhand emsige Bewohner: Stachelschweine, Dachse, Igel, Iltisse und wilde Kaninchen. Die meisten sind überhaupt nicht scheu, wenn ein Wanderer vorbeikommt. Zumindest nicht für ein paar Sekunden….

Auch das Wasser des Sees, meist still und freundlich, bietet einer Vielfalt von Tieren Lebensraum. Und natürlich auch sein Ufer. Man findet hier Flamingos, Fischreiher, Falken, Rohrreiher, Kormorane, Kuckucke, Grasmücken und sogar die dramatisch aussehenden Fischadler.

Außerdem findet man Eidechsen und Salamander, Gelbbauchkröten und andere unheimliche Amphibien. Wandersmann und Wandersfrau werden sich freuen, dass sie hier ganz leicht die Bekanntschaft von Äskulap-Nattern, Vipern und Wildschweinen machen können, die sich in den Myrtensträuchern und Wachholderbüschen verstecken.

Wobei wir bei der einzigartigen Fauna angelangt wären: Die Wachholder-Art, die hier wächst, findet man laut Biologen nur hier. Meine Lieblingspflanze ist übrigens der Cistus, auch Steinrose oder Sonnenröschen genannt. Wenn sie im zeitigen Frühjahr zu blühen beginnen, sehen sie aus wie aufgerolltes chinesisches Papier.

Die Infrastruktur ist sehr besucherfreundlich: Es gibt ein Besucherzentrum, einige Beobachtung-Türme für Ornithologen und eine ganze Reihe von Wegen und Pfaden, bis hinunter zum See. Sie führen durch eine der schönsten und unberührtesten Landschaften Italiens.

A propos Turm: Da gibt es ein herrliches, quadratisches Exemplar aus dem 16. Jahrhundert. Er markierte die Grenze zwischen dem Gebiet der Päpste und dem Herzogtum Toskana.

Um das fragile Öko-System des Lago di Burano für kommende Generationen zu erhalten, muss sich jeder Besucher vorher anmelden. Zutritt ist nur innerhalb geführter Touren möglich. Sie finden alle Details auf der Website des WWF.

Sie können sich auch telefonisch anmelden unter +39 0564/898829 oder ein E-Mail schicken: lagodiburano@wwf.it

Viel Spass im Wunderland!

Katharina's Italy

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