Geschichten von Krieg und Liebe in der Toskana (Teil 1)
Ich war erst 19. Aber schon heftig in Italien verliebt.
Ich genoß meine Ferien am Strand in der Toskana in der anregenden Gesellschaft von „Goldene Schatten“ der anglo-irischen Autorin Iris Origo. Während die Sonne mich sanft röstete, verschlang ich diese aufregenden Erinnerungen.Ein paar Jahre später hatte ich die Gelegenheit, mit meinem Vater La Foce zu besuchen. Es gab ein Konzert in diesem riesigen Landgut aus dem 15. Jahrhundert. Zufällig war es das Gut, das Iris Origo und ihr Mann 1923 kauften, in dem sie sich niederließen und das sie wundervoll restaurierten.
Ich erinnere mich gut, wie hingerissen ich von der Schönheit des Ortes war, genauso wie vom Val d’Orcia, über das der Blick endlos schweift. Ich kannte das alles noch nicht.
Zufall, schreibt Einstein, ist Gottes Trick, anonym zu bleiben. Wahr oder nicht, jedenfalls bekam ich Jahre nach diesem Konzert einen Anruf von den derzeitigen Besitzerinnen des Guts. Sie hatten gehört, dass ich im Agritourismo arbeite und brauchten Know How, da sie einige Wohnungen des Gutes in Ferienwohnungen umwidmen wollten. Die neuen Besitzerinnen, Donata und Benedetta, waren die beiden Töchter von Iris Origo. Nun war ich komplett aufgeregt!
Denn die Geschichte der Origos ist alles andere als gewöhnlich. Ich muss Ihnen ein bißchen was darüber erzählen:
Als Iris Cutting und Marquis Antonio Origo frischvermählt in den Besitz von La Foce kamen, war es in einem kritischen Stadium des Verfalls. „Hier haben wir genug Arbeit bis an unser Lebensende“ hatte Iris damals geschrieben.
Denn damals gab es noch nicht das Idyll, das wir heute genießen. Neben dem friedlichen Anblick des Monte Amiata (ein erloschener Vulkan, den schon die Etrusker verehrten) gab es abgeholzte Brachen, unheimliche Hügellandschaften, mittelalterliche Landwirtschaft und beginnende soziale Unruhen.
Mehr davon nächste Woche,