Italienischer Café – die Crème de la Crème

Justina Chen Headley kam in einem ihrer Romane zu der bemerkenswerten Feststellung: „Abenteuer im Leben sind gut. Aber Beständigkeit im Kaffee ist besser.“  Wie recht sie doch hat. Und deshalb dreht sich heute alles um das schwarze Labsal.

Zuerst eine Umfrage: Wer von Ihnen glaubt, dass Nespresso den besten Kaffee liefert? Tatsächlich, ich habe es befürchtet: Die Mehrheit befindet sich mittlerweile in diesem Irrglauben. Da kann ich nicht aus meiner Haut: Ich muss Sie bekehren.

Aufmerksame Leser haben schon mitbekommen, dass ich Österreicherin bin. Wien und seine berühmten Kaffeehäuser sind meine Heimat, und einer Tradition zufolge gilt der dortige Kaffee als gut. Als die Türken die kaiserliche Stadt belagerten, hatten sie immerhin in einem Erfolg: den Wienern das Kaffeekochen beizubringen.

Aber der wahre Kenner weiß:  den vollkommenen Geschmack und das süße Aroma des italienischen erreicht der Wiener Kaffee nicht. Er ist zu dünn, zu scharf und zu sauer.

Aber was nun ist das Geheimnis der Italiener? Es ist die unvergleichliche Espresso-Maschine. Die ohne Strom, welche man einfach auf die Herdplatte stellt. Diese Erfindung kommt gleich nach dem Rad.

Ich besitze sie in 3 Größen: für 3, 6 und 9 Täßchen. Die kleinste gehört zu meinem Frühstücksritual, ich trinke eine 3-Tassen-Portion mit Milch zu meinem Croissant. Sollte mir hier irgend etwas in die Quere kommen, bin ich den Rest des Tages ungenießbar. Sir Oliver Wendell Holmes brachte es 1891 auf den Punkt: „Der Kaffee am Morgen stimmt leicht und heiter. Da kann die Erfrischung eines 5-Uhr Tees nicht mithalten.“

Am liebsten greife ich zu Illy Café, 100% erstklassige Arabia-Bohnen. Leider nicht ganz billig, doch es lohnt sich.

Was sich meiner Meinung nach nicht lohnt, ist die Anschaffung eines Nespresso-Automaten oder eines seiner Klone. Man ist sofort von diesen Kapseln abhängig. Die unübersichtliche Zahl von Farben und Sorten, Aromen und Bohnen bringt einen völlig durcheinander. Wer braucht so etwas? Und umweltfreundlich ist es erwiesenermaßen auch nicht.

In Zukunft werde ich vielleicht noch einen Blog schreiben, wie man die Zukunft aus dem Kaffeesatz liest. Aber natürlich nur aus italienischem Kaffeesatz !