Zwei Schlösser und ein Stegreif-Restaurant.
Wissen Sie eigentlich, was ein Pop up-Restaurant ist? Diese temporären Restaurants haben immer nur kurz geöffnet, was sie umso beliebter macht, manchmal nur für ein paar Tage. Bisweilen findet man sie in Privatwohnungen, manchmal in leerstehenden Ladenlokalen. Manchmal auch in einem Schloss. Dieses Mal in zwei Schlössern. Nun komme ich endlich zu meiner Geschichte, die diese Woche nicht nur in Italien spielt. Aber sie beginnt hier.
2011 entführte mich Donata Origo, eine der Besitzerinnen von La Foce, zum Castello di Potentino. Die mächtige Zitadelle liegt auf den Ausläufern des Monte Amiata, des höchsten Bergs der Toskana, inmitten unberührter Natur und riesigen Kastanienwäldern.
Die Fundamente des Castello stammen noch aus der Zeit der Etrusker. Heute gehört es einer englischen Familie, den Greenes, die seit Jahrzehnten in Italien Wein- und Ackerbau betreiben. Als sie das Castello im Jahr 2000 kauften, war es nicht mehr als eine Ruine. Nun ist es wunderschön restauriert.
Charlotte Horton und ihr Bruder, Alexander Greene sind leidenschaftliche Winzer, seit sie in Italien leben. Und sie sind begnadete Köche in dem wunderbaren Bed & Breakfast, welches im Castello untergebracht ist.
Seit einigen Jahren organisieren die beiden ein Pop-up-Restaurant in England, immer nur für ein bis zwei Abende, um Werbung für ihren Wein zu machen. Stellen Sie sich vor: sie bringen alle frischen Zutaten mit dem Auto von Italien mit! Kein Wunder, dass dieses Abenteuer bei den Engländern hervorragend ankommt.
Kürzlich fragte ich Charlotte und Alexander, ob sie mit ihrem „Pop up“ nicht auch nach Frankreich kommen wollten. „Aber liebend gerne!“ war die begeisterte Antwort. Da ich halb in Italien, halb in Paris lebe, fuhr ich sofort zum Château de Courances und besprach meine Idee mit den Besitzern. Sie fiel auf fruchtbaren Boden: Das Castello di Potentino öffnet ein Pop up Restaurant am 15. Juni im Château de Courances.
Château der Courances liegt etwa 50 km südlich von Paris, ohne Zweifel eines der schönsten Schlösser in privater Hand. Zwischen März und Oktober kann man es an den Wochenenden besichtigen, mit seinem prachtvollen Park und den jardins d’eau, den Wassergärten. Übrigens entsteht gerade ein riesiger Bio-Garten im Park, der bald die Pariser Spitzengastronomie beliefern soll. Auch die Besucher werden frisches Gemüse kaufen können. Und spätestens 2014 werden auch Gartenkurse angeboten.
Alla settimana prossima,