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Jan 9, 2014

Die berühmten Marmor-Steinbrüche der Toskana

Hier eine Marmor-Werkstatt im Städtchen Pietrasanta. ©WishVersilia
Hier sehen wir einen Steinmetz beim bearbeiten eines Marmor-Blocks. ©WishVersilia
Serena, meine ortskundige Führerin, mit ihrem bergtaulichen Jeep. ©WishVersilia
Michelangelo suchte hier höchstpersönlich seinen Marmor aus. ©Laura Casey Interiors
Von weitem sehen die Berge aus wie mit Schnee bedeck, sogar im Sommer. ©Osteria Nella Pia
Von den Marmorbrüchen hat man einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer. ©WishVersilia

Victor Hugo schrieb einst: „Wie unterschiedlich offenbart sich die Schönheit in Natur und Kunst. Eine Frau sollte einen Körper wie aus Marmor haben. Eine Marmor-Statue sollte anmuten wie aus Fleisch und Blut.“

Ich liebe Marmor, vor allem den, der aus den Steinbrüchen von Carrara kommt. Das ist ein Städtchen in der toskanischen Provinz Massa, und er gilt zweifellos als schönster der Welt. Schon die Römer haben ihn dort abgebaut, sie bauten damit beispielsweise das Pantheon und die Trajan-Säule. Jahrhunderte später erschuf Michelangelo seinen David aus dem Stein, andere Künstler der Renaissance verewigten sich ebenfalls.

Wenn man an der Küste steht und Richtung Carrara schaut, entdeckt man hinter der Stadt die Apuanischen Alpen. Sie sind auch im Sommer von Schnee bedeckt – denkt man jedenfalls. In Wirklichkeit sind es die Marmor-Schichten der Berge, die man seit über 2000 Jahren freigelegt hatte.

Seit langem kannte ich die Steinbrüche aus sicherer Entfernung, aber endlich überredete mich Serena, eine ortsansässige Fremdenführerin, den Steinbrüchen einen Besuch abzustatten. Ich muss zugeben: ich habe ein bisschen Höhenangst.

Die Expedition in die legendären Berge begann mit einer schwindelerregenden Fahrt im Jeep. Wir schlängelten uns auf den Haarnadelkurven nach oben – und kollidierten zum Glück nicht mit den Marmor-Transportern und Baumaschinen, die uns dauernd entgegenkamen.

Als wir endlich bei den Steinbrüchen waren, wurden wir natürlich belohnt. Sie sind zahlreich und gigantisch groß. Der Blick aus diesen Höhen auf das Mittelmeer und die umliegenden Dörfer ist atemberaubend.  Wir begutachteten Ausrüstung und Maschinen der Arbeiter. Zwar wurden sie ständig modernisiert, aber im Grunde genommen ist die Technik des Marmor-Abbaus seit den Römern gleich geblieben.

Falls Sie einmal auf eigene Faust einen Ausflug dahin unternehmen möchten, folgen Sie einfach der Autobahn A 12 entlang der Toskanischen Küste. Bei der Ausfahrt Carrara finden Sie dann Wegweiser zu den beiden Steinbrüchen, die für Touristen geöffnet sind.
Die Fantiscritti marmo tour führt sie zu einem überdachten Steinbruch, was schon sehr beeindruckend ist. Bei schönem Wetter würde ich die Outdoor-Tour mit Führung, die Carrara marble tour, empfehlen. Sie kostet € 10 für Erwachsene, € 5 für Kinder, im Preis inbegriffen ist die aufregende Jeep-Tour,  und natürlich der großartige Blick von ganz oben.

Noch mehr Hintergrund-Wissen über die Land und Leute von Carrara und über die lokalen Spezialitäten, zum Beispiel den Lardo di Colonnata, bekommen Sie bei der Führung mit Serena. Führungen (englischsprachig) können bei Trust&Travel gebucht werden. Schreiben Sie einfach Katja an (katja@trustandtravel.com), sie schickt Ihnen detaillierte Infos. Preise beginnen bei 90 Euro pro Person.
Falls Sie ihre regionalen Restaurant-Tipps ausprobieren möchten: www.osterianellapia.it  and www.damafalda.com.

Genießen Sie die Reise!

Katharina's Italy