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Oct 7, 2015

Paolo, der toskanische Fischer

Blick auf den malerischen kleinen Hafen von Talamone in der Toskana.
Paolo auf seinem Fischerboot, auf dem Weg zur offenen See.
Ein Blick von Paolos Boot auf die Küste des Regionalparks Maremma.
Entlang der Küste der maremma findet man immer wieder natürliche Grotten.
Kinder fühlen sich auf Paolos Boot wie Fische im Wasser.
Er darf zurück ins meer: Dieser kleine Seestern hatte sich im netz verfangen.
Paolos Fang war heute ausgezeichnet. Wir dürfen uns auf ein tolles Essen freuen.

Erinnern Sie sich an Talamone, den kleinen Hafen im Süden der Toskana? Ich habe ihn schon einmal in einem früheren Blog beschrieben. Es ist allerdings schon 2 Jahre her – es wäre kein Wunder, wenn Sie es vergessen hätten.

Jedenfalls wurde es bei uns schon eine richtige Familien-Tradition, Talamone zu besuchen, wenn wir im Sommer in der Maremma Ferien machen. Wir machen uns am späten Nachmittag auf den Weg, um dort von den Felsen der Bucht der Frauen ins Meer zu springen. Meine Tochter und ich können von diesem halsbrecherischen Vergnügen nicht genug bekommen. Danach belohnen wir uns mit einem Aperitivo an der Strandbar. Die Mochitos dort sind berühmt.

Neulich, nach einem dieser Ausflüge nach Talamone, lernten wir Paolo den Fischer kennen. Wir stolperten über sein Boot, das im Hafen lag, nur einen Steinwurf entfernt vom Strand der Marina di Alberese. Während er seine Netze entwirrte, unterhielt sich Paolo mit Spaziergängern über sein Leben und sein Engagement für die Umwelt. Wir blieben stehen und verstanden uns auf Anhieb prächtig mit ihm.

Paolo stammt aus Talamone, er verbrachte einen Großteil seiner Jugend auf Fischerbooten – in den Siebziger und Achziger Jahren, als die Fischer noch mit Dynamit arbeiteten, um an die Resourcen der Meere zu kommen und die Fischkutter an geschützten Küsten illegal ihre Netze auswarfen. Als Zeitzeuge dieser Praktiken, die irreparable Schäden am Leben im Meer anrichteten, wurde Paolo mehr und mehr zum Gegner der desaströsen Fischerei. Er wurde Umwelt-Aktivist.

Von Oktober bis Mai kann man Paolo auf seinen Fischzügen entlang der Toskanischen Küsten begleiten. Im Sommer kann man sein Boot auch mieten, um verborgene Buchten im Regionalpark der Maremma zu entdecken und in kristallklarem Wasser zu schwimmen. Auf ausgedehnten Fahrten serviert Paolo auch kleine Mahlzeiten aus seinem Tagesfang. Ich kam schon einmal in den Genuss einer solchen, es war köstlich.

Übrigens spricht Paolo nur italienisch, aber Sprachbarrieren gibt es kaum. Er kommuniziert so ausdrucksstark, liebenswürdig, mit all seinen Wurzeln und seinem Handwerk, dass man eigentlich alles versteht, was er sagt. Außerdem findet man in seinem Boot eine Reihe von deutschen und englischen Artikeln, über seine vielen Aktivitäten, um diesen herrlichen Teil der Toskana zu bewahren.

Zu guter Letzt ist Paolo auch ein geprüfter Natur-Führer. Er kennt jedes Geheimnis der ursprünglichen Flora und Fauna der Maremma.

Falls Sie ein Ausflug mit Paolo interessiert: unsere freundliche Katja versorgt Sie gerne mit weiteren Infos.

 

Katharina's Italy